Es ist Sonntag. Aber das ist in Neuseeland egal, da hier die Geschäfte 7 Tage die Woche geöffnet haben. Also wenn man denkt, sonntags ist vielleicht ein bisschen weniger Verkehr….weit gefehlt. Im Gegenteil. Da die Leute ja frei haben, die Geschäfte aber offen sind, gehts zum shoppen. Ergo, die Straßen sind voll. Und um aus Devonport raus zu kommen gibt es genau eine Straße. Den Rest könnt ihr euch jetzt bestimmt selbst ausmalen.
Irgendwann hatte ich es geschafft und es ging Richtung Whareora. Dreimal dürft ihr raten, was mich dort erwartet hat. Genau! Ein Wasserfall. 😂 Kann irgendjemand da draußen überhaupt noch das Wort Wasserfall hören? 🙈 Ich persönlich finde sie schön. Deshalb suche ich mir auch gerne Orte mit Wasserfällen raus und fahre dort hin. Der Vorteil am Paranui Fall oder Pukenui Fall, unter beiden Namen findet man ihn, ist, er liegt mitten in einem Kauri Forrest. Es gab also große, alte Bäume und den Wasserfall.
Angekommen am A.H. Reed Memorial Park ging es zuerst zur Übersichtskarte. Ok, der Wasserfall ist nicht weit und es gibt zwei oder drei unterschiedlich lange Rundwege, die an großen Kauris vorbeiführen. Also erst Wasserfall und dann Baum. Nach ein paar Metern eine Plattform, von der man einen guten Ausblick auf den Paranui Fall hat. Viel Wasser fällt da aber gerade nicht runter. Ist im Moment ein allgemeines Problem, da es schon sehr lange sehr trocken ist. Die kleinen Regenschauer füllen die Zuläufe nicht genügend auf.
Weiter gehts. Ich will nah ran ans Geschehen. Treppen. Jede Menge Treppen die nach unten führen. Wenn man so viele Treppen runtergeht, dann denkt man gleich an den Rückweg. Wahrscheinlich ist hier mal wieder nirgends ein Fahrstuhl. Unten angekommen gabelt sich der Weg. Meine Entscheidung fällt auf Links, da der Wasserfall auch linker Hand war bzw. ist. Moment mal, der Weg führt aber eher vom Wasserfall weg. Na vielleicht macht er gleich ne Biegung und man muss nur einen Bogen laufen. Ah, Schilder. Wegweiser. Richtung Wasserfall geht es…in die Richtung aus der ich gekommen bin. Verdammt Axt. Wäre es also doch der andere Weg gewesen. So kann man sich täuschen. Zweiter Versuch. Ah, die Kauris. Na gut. Dann eben erst Bäume und dann Wasserfall. Doch auch dieser Weg war eine Sackgasse. Ich entfernte mich immer weiter vom Ziel. Es gab nur eine letzte Option. Den kleinen, vom Wasserfall gespeisten, Bach Richtung Quelle entlang zu laufen. Einen offiziellen Weg gab es nämlich nicht. Also ging es über Stock und Stein, und das war genau so, flussaufwärts. Ich musste ein paar mal das Flüsschen überqueren bis ich endlich am Ziel war. Wasserfall, kleiner See ohne Ente, viele Steine, fertig.
Während ich so meine Bilder mache plötzlich ein lautes Summen. Bienen? Wespen? Oder gar Hornissen? Fehlanzeige, zum Glück. Eine Minidrohne kam angeflogen und umkreiste mich und das Gelände ein paar Mal. Im Anschluss an die kleine Foto-Session ging es dann auf offiziellen Wegen weiter. In den Parks hier in Neuseeland stehen ganz viele große Schautafeln, auf denen man lesen kann, welche Pflanzen und Tiere einen begegnen können. Ach guck, die Scorpions. Quatsch, zum Glück nicht. Die können mal schön in Hannover bleiben und da rumpfeiffen. Aber Skorpione. Auch nicht besser. Mir sind aber weder die Scorpions, noch Skorpione begegnet. Dafür zwei auffällig große Kauris. Sind schon beeindruckend diese riesen Bäume, obwohl das hier noch die kleineren Vertreter ihrer Art sind. Tane Mahuta werde ich aber auch noch besuchen.
Muehle