Tag 27
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Tag 27

Nachdem gestern ja Street-Photography auf dem Plan stand, wurden heute wieder die ND Filter bemüht. Das Ziel war Takapuna, genauer gesagt Lake Pupuke. Das liegt ca. 15min von Devonport entfernt. Ein Kurztrip.

Ach du grünes Lieschen. Beim Packen der Sachen ist mir aufgefallen, dass die Wechselakkus für die Kamera beide leer sind. Dann aber mal schnell noch mindestens ein Akku laden, bevor es losgehen kann.

Tatsächlich, nach guten 15min Fahrt Ankunft am See. Beim Abstellen des Autos stellte sich für mich eine Frage. Der Parkplatz ist eine 180 Park Zone. Das heißt, man darf hier 180min, also 3 Stunden parken. Es gibt aber keine Parkscheiben in Neuseeland. Die Frage also. Wie überprüfen die das? 🤔 Ich konnte auch keine Kameras oder Spanner im Busch entdecken. Das muss ich mal noch recherchieren.

Nach einem kurzen Spaziergang schon am See und was muss ich zu meiner Freude sehen? Ein Steg. Genau was ich mir gewünscht hatte. Perfekt. Also Rucksack runter und anfangen mit Aufbau. Während ich noch so am menschenleeren Steg das Stativ aufstelle und den Filterhalter montiere, kommt ein Kleinbus und ein Krampfadergeschwader okkupiert den Steg um die zwei schwarzen Schwäne, die da ganz friedlich am rumschwammen sind, zu fotografieren. Wenn es schon dunkel gewesen wäre, hätte es definitiv ein Blitzlichtgewitter gegeben. Na gut, dachte ich, die machen jetzt schnell ihre Bilder und dann treibt es sie garantiert in das nahegelegene Kaffee. Und ich sollte Recht behalten. Einer der Senioren sah mir eine zeitlang interessiert zu, bevor er mich fragte, was ich da mache und ob sie stören. Ich beruhigte ihn, in dem Alter weiß man ja nie, und erklärte mein Vorhaben. Er fand es sehr interessant und erzählte mir, dass sie mit dem Schiff eine Weltreise machen, die mal locker ein halbes Jahr dauert. Möchte gar nicht wissen, was der Spaß kostet. 😂

Ok, alle wieder weg. Während des Gesprächs hatte ich alles fertig zusammengebaut und nun konnte es instant los gehen. Kamera ausrichten und auf das Ende des Stegs fokusiert. Ausgerechnete Belichtungszeit knapp 8min. Noch bevor ich auslösen konnte, stand schon der nächste Rentner mit Mobiltelefon neben mir und fing an mich auszufragen. Muss denn hier niemand mehr arbeiten? War aber ein interessantes Gespräch. Er war aus Takapuna und fotografiert selber auch. Er geht vorher mit dem Smartphone los, macht paar Schnappschüsse und wenn ein lohnenswertes Motiv dabei ist, kommt er später mit seiner Kamera und dann wird ein richtiges Bild gemacht.

Jetzt aber. Den Fernauslöser arretiert und den Timer laufen lassen. Als ich dann nach 8min voller Vorfreude das Ergebnis betrachte, was muss ich sehen? Alles weiß. Total überbelichtet. Was denn jetzt los? Einstellungen an der Kamera – ok! Einstellungen in der App – ok! Was ist denn passiert? Na klar, wenn man vor lauter Gequatsche mit Touristen den falschen Filter nimmt…. Also noch einmal, aber nach doppelt und dreifacher Kontrolle. Weitere 8min später kann sich das Ergebnis sehen lassen. Da mache ich doch gleich noch eins mit geänderter Kameraposition. Oh man, da kommt ja schon wieder so eine Gruppe älterer Mitbürger. Aber die wollten glücklicherweise nicht auf den Steg. Die hatten einen Wissenden dabei, der ihnen von der Entstehung des Sees erzählte. So bin ich zu einer kostenlosen Geschichtsstunde gekommen. Es ist ein Vulkansee, der mit Regenwasser gefüllt ist und aus dem jahrelang das Wasser ins Landesinnere gepumpt wurde. Mittlerweile aber nicht mehr. Weitere Info. Das Gebäude, welches sich vis-a-vis zm Steg befindet, ist das alte Pumpenhaus.

Nach 4 Bildern entscheide ich mich noch das Pumpenhaus einzufangen. Gute Entscheidung. Keine Minute nachdem ich das Stativ vom Steg genommen hatte, kamen zwei Jugendliche in Badehose angerannt und ab in See. Die nächsten 15 min sprangen die Beiden ununterbrochen vom Steg ins Wasser. Mir egal. Ich habe den Fokus auf dem Pumpenhaus. Da hatte ich die Rechnung aber ohne die zwei Asiaten gemacht. Oder sollte ich lieber Assi-aten sagen? Die störte es nämlich wenig, dass ich da stehe und fotografiere. Leute, die bei einer Langzeitbelichtung durchs Bild laufen, die sieht man hinterher auf dem Bild nicht. Wenn aber jemand minutenlang im Bild steht und sich nicht bewegt, dann hast du hinterher Geister im Bild. Ich habe das Bild mal mit in die Gallery gemacht, damit ihr seht wovon ich rede.

Im Anschluss an die kleine Fotosession bin in noch eine Runde durch Takapuna. Ist nicht so groß der Ort. Da es direkt am Meer liegt, noch ein Abstecher an den Strand für einen Spaziergang. Gegen 18:00 Uhr wieder zurück, ein Stück Räucherlachs besorgt und zu Abend gegessen.

Hui, bisschen viel heute geworden. 🙈 Morgen wird es wieder kürzer. Verspochen.

Muehle

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