Sonntag, und er fing sonnig an. Aber im Gegensatz zu den letzten Tagen hielt die Sonne nur bis Mittag. Da ich meist nach dem Frühstück noch ein bisschen am Blog schraube, seien es noch Bilder nachschieben oder einfach den Eintrag vom Vortag checken, ob ich abends noch fit genug war zum schreiben, habe ich den sonnigen Part des Tages verpasst. Losgefahren bin ich trotzdem. Es ging zum Wenderholm Regional Park.
Ne knappe Autostunde später Ankunft am Ziel. Ich mag diese Regional Parks hier. Es ist immer sehr ruhig, überall Natur und man ist so gut wie alleine. So auch hier. Auto abgeparkt, Fotorucksack geschnappt und ab zur Übersichtstafel. Ok, es gibt drei verschiedene Wanderrouten. Eine Gelbe, eine Blaue und eine Rote. Die Gelbe war die kürzeste und die Rote die längste Tour. Die ersten Meter verliefen alle drei Routen gleich. Es gab also noch keinen Druck sich zu entscheiden. Erste Abzweigung. Rechts gelb und blau, links rot und Moment mal, da gibt es plötzlich noch eine schwarze Route. Durch die vielen Geschichten meiner Ski fahrenden Freunde und Bekannten, wusste ich, die schwarze Piste ist die anspruchsvollste. Da ich die letzte Wochen genügend gelaufen bin und die neuen Schuhe anhatte, habe ich mich der Herausforderung gestellt. Bis zum ersten Lookout wurden mir 20min offeriert. Gekauft. Los ging es. Ab in Wald und da war sie, die erste Steigung. Klar, wenn man zu einem Ausblick will, muss man nach oben. Zwei – drei Biegungen später warteten sie auf mich, die altbekannten Treppen. Jede Menge Treppen. Der Outdoor Treppenbauer hier in Neuseeland muss einer der reichsten Männer des Landes sein. Es dauerte nicht lange und es war gewohnt still. Es gab nur vier Geräusche, die an mein Ohr drangen. Auf der einen Seite die Brandung des Meeres, auf der anderen Seite das Gezwitscher der Vögel und das Gezirpe der Zikaden und das letzte Geräusch war meine schwere Atmung. Leute, die mir entgegen kamen, sahen mich nur mitleidig an. 😂 Nach jeder Kurve neue Treppen. Der Ausblick, der mich oben erwartete, war es hoffentlich wert. Plötzlich keine Treppen mehr und der Wald endete. Eine kleine Lichtung mit einem bombastischen Blick aufs Meer und die vielen, kleinen vorgelagerten Inseln. Da nirgends, wie gewohnt, ein Schild darauf hinwies, dass ich hier am Ziel bin, war ich doch ein wenig verunsichert. Nach einer kleinen Genuss-Pause ging es weiter. Rein in Wald und weiter nach oben über Schotter, Waldboden, Wurzeln und, natürlich Treppen. Dann wieder eine kleine Lichtung mit Info-Point. Ok, die zuvor erreichte Lichtung war der unten versprochene Ausblick. Laut der Tafel war ich am höchsten Punkt angekommen. Kákaha Pá heißt der Ort und Maungatauhoro der Berg.
Wenn man ganz oben ist. Also ganz oben. Dann hat man, jedenfalls beim Wandern, ein gutes Gefühl, weil man weiß, jetzt geht es nur noch runter. Auf dem Weg nach unten gab es einen zweiten sehr schönen Ausblick auf das Meer und den River Puhoi.
Trotz bedecktem Himmel, ich war einmal komplett durchgeschwitzt. Meine Wasserflasche war schneller leer als erwartet. Im Auto wartete zum Glück noch eine Flasche auf mich.
Auch wenn es heute nur knapp 8km waren, die ich zurückgelegt habe, so waren es laut Health-App unter dem Punkt „Treppensteigen“ 35 Stockwerke. 😂 Gefühlt waren es mindestens 100.
Damit ihr mal einen kleinen Eindruck von der Stille gewinnt:
Was mich zu einer Frage bringt. Dies ist ja das dritte Video, dass ich hier einbinde. Wollt ihr öfter mal einen kleinen bewegten Einblick haben oder ist es euch egal? ⬇️ Da unten kann man einfach kommentieren. 😉
Muehle
Naja, Steigungen solltest Du ja eigentlich gewöhnt sein! 😁 Ich such da mal beizeiten was raus…
Bei dem Video bekomme ich schon ein bisschen Fernweh — wunderschön! 🤩
😂😂😂 Oh ja. Seit ich mit dir wandern war, schreckt mich eigentlich nix mehr. Aber das hier sind Treppen. Unendlich viele Treppen. 🙈