Der heutige Tag fing mit einem Stromausfall an. Es ging nix. Ich konnte nicht mal frühstücken. Konnte mir ja weder Kaffee kochen noch Toast machen. Davon mal abgesehen, dass ich an mein Toastbrot nicht rangekommen bin. Das liegt nämlich in meinem Kühlschrank und der steht in der Garage. Einziger Zugang zur Garage ist durch das Garagentor, welches natürlich auch nur elektrisch funktioniert. Das warf meinen ganzen Zeitplan durcheinander. Ach ja, duschen ging auch nicht. Das Wasser wird elektrisch aufgewärmt. Es dauerte eine Stunde, bis der Strom wieder da war. Angeblich war in ganz Devonport das Licht aus.
Mit einer Stunde Verspätung ging es dann los. Adresse ins Navi gehämmert und siehe da. Google hat mich angelogen und somit habe auch ich hier im Blog gestern gelogen. Es sind nämlich keine 250km, sondern 370km laut Navi. Das Einzige was gestimmt hat, die Fahrtzeit. Plötzlich ergaben die 5h auch Sinn. Mein Weg führte mich an Orten mit so wohlklingenden Namen wie Ramarama oder Piopio vorbei. Obwohl Letzteres eher wie das Geräusch klingt, dass wir als Kinder beim Cowboy und Indianer spielen gemacht haben. 😂 Ziel war New Plymouth. Sprecht das mal laut aus. JETZT! 😂 In New Plymouth findet jedes Jahr die Americarna statt. Das ist ein Treffen für Liebhaber alten amerikanischen Blechs. Muscle Cars, Hot Rods, Straßenkreuzer. 5 Tage laute Motoren und geile Autos. Ick freu mir druff.
Zur Übernachtung habe ich mich für den Fitzroy Holiday Park entschieden. Der liegt ein wenig außerhalb von New Plymouth. Gute 20min Fußmarsch bis in die Innenstadt. Näher habe ich leider nichts gefunden. Hotels und Motels sind ausgebucht und selbst wenn ich noch was gefunden hätte, wäre es wahrscheinlich unbezahlbar gewesen. Kurz vor 18:00 Uhr war ich da. Tisch und Stuhl aufgestellt und kurz relaxt. Alles war man hört, das Rauschen der Wellen. Das Meer ist nämlich direkt hinter der Dühne, welche keine 20m von meinem Stellplatz entfernt ist. Jetzt aber mal nicht faul rumsitzen, das Nachtlager will hergerichtet werden. Also verwandele ich den Toyota wieder in eine 1-Zimmer Wohnung. Einziges Zimmer, das Schlafzimmer. diesmal habe ich eine Luftmatratze dabei. Ganz schön anstrengend das Teil mit Luft zu füllen.
Jetzt aber erstmal ans Meer und dann in die Stadt. So langsam bekomme ich Hunger. Gegen 19:30 Uhr finde ich ein American Diner. Ein Burger…warum nicht. Im Laden war auch noch einiges los. „Ich hätte gerne einen Tisch für mich“. Das wäre kein Problem. Die Küche hat aber jetzt geschlossen. 😳 Ja, nee. Dann nicht. Wieso macht denn eine Küche schon halb 8 zu? Dabei hat mich der Bulettenschmied doch gerade noch aus der Küche heraus angegrinst. Ist hier aber allgemein so üblich. Wenn man Essen gehen will, dann sollte man das gegen 18:00 Uhr machen. Später wird es schwierig. Nachdem auch beim dritten angesteuerten Lokal schon Küchenschluss war, bin ich zum nächsten Supermarkt und habe mir ein Stück kalte Pizza aus der Backabteilung geholt. So war das aber nicht geplant. Etwas frustriert bin ich zurück zum Zeltplatz. Und wenn du denkst, schlimmer kann es ja nicht mehr werden, dann hast du die Rechnung ohne die Luftmatratze gemacht. Die hat nämlich innerhalb einer Minute, nachdem ich mich draufgelegt hatte, die ganze mühsam hineingebrachte Luft durch ein Loch an der Seite wieder frei gelassen.
War irgendwie der Wurm drin, in dem Tag. In diesem Sinne…Gute Nacht.
Muehle