Mit ein bisschen Verspätung ging es heute nach Ngāruawāhia. Das liegt etwa 20km von Hamilton entfernt. Eigentlich wollten wir morgens zeitig losfahren. Aber irgendwie war die Bettanziehung zu groß und wollte uns nicht freigeben. Also ging es knapp 2h später auf die Straße als geplant. Auf der anderen Seite. Wer braucht schon Pläne im Urlaub? 😎 Als wir Auckland hinter uns ließen, kam auch die Sonne heraus und begleitete uns den ganzen Tag. So war es auch versprochen.
Wie gestern schon erwähnt, wollten wir zu einer Maori-Regatta. Diese findet jedes Jahr am Samstag statt, der dem St. Patricks-Day am nächsten ist.
Da wir nur wussten, dass die Regatta in Ngāruawāhia stattfindet, aber keine genaue Adresse hatten, ließen wir uns von WAZE erstmal ins Stadtzentrum navigieren. Clever wie wir sind, kombinierten wir, dass man für eine Regatta Wasser braucht. Im Zentrum war kein Wasser. Aber durch Ngāruawāhia fließt der Waikato River. Den hatten wir schon unterwegs gesehen. Also kurzerhand Eins und Eins zusammengezählt und ab Richtung Wasser. Tada! Als wir dort ankamen, kamen auch gerade die historischen Maori-Wakas am gegenüberliegenden Flussufer an. Die melodischen Anfeuerungs- und Motivationsrufe der Besatzung waren schon von weitem zu hören. Ich glaube, früher haben die ihre Wirkung nicht verfehlt und so mancher Feind hat schon Reisaus genommen, wenn er die ankommenden Maori nur gehört hat. Auch heute noch kann man die Entschlossenheit der Krieger förmlich spüren.
Nachdem die Wakas angelegt hatten, sind wir über die nächste Brücke auf die andere Flussseite und haben uns ein wenig auf dem gut, hauptsächlich mit Maori, gefüllten Veranstaltungsgelände umgeschaut. Es gab eine Bühne, auf der verschiedene Gruppen Gesänge und Tänze vorführten. Auch hier konnte man sehen und spüren, dass alle mit ganzem Herzen dabei waren. Natürlich durfte der traditionelle Haka nicht fehlen, den gefühlt jede der Gruppen im Programm hat.
Neben dem kulturellen Teil, gab es wieder jede Menge Stände mit allerlei kulinarischen Köstlichkeiten. Außerdem wurden Souvenirs, Sonnenbrillen und Sachen angepriesen. In einem abgegrenzten Areal stellten AxMen in verschiedenen Kategorien ihr Können unter Beweis. Da wurde gesägt und gehackt, dass jeder Bieber neidisch geworden wäre. Für die kleinen Gäste gab es Hüpfburgen, Rutschen und viele andere Möglichkeiten sich auszutoben. Für jeden war etwas dabei. Was auch hier wieder auffällig war, es wird kein Alkohol ausgeschenkt.
Am späten Nachmittag sind wir dann nach Hamilton gefahren. Hier haben wir uns eine kleine Hütte für die Nacht gemietet. In der Hütte ein kleiner Tisch, zwei Stühle, zwei Betten und ein TV an der Wand. Mehr würde da auch nicht hinein passen. Aber wofür auch. Wir wollen darin ja nur eine Nacht verbringen, bevor es morgen weiter geht. Natürlich haben wir die Gelegenheit genutzt und sind in die Stadt um uns ein bisschen umzusehen und ein kleine Abendessen einzunehmen.
Es war ein perfekter Tag.
Muehle